Einem Bericht des Nordbayerischen Kuriers vom 11.11.2025 wird sich für Oberfranken bis zum Jahr 2065 eine große Versorgungslücke mit Trinkwasser ergeben. Theoretisch könnte diese durch zusätzliche Wasserentnahmen im Oberen Wiesenttal (Hollfelder Mulde) und bei Weidensees (Veldensteienr Forst) geschlossen werden. Da die Juragruppe ihr Wasser aus der Veldensteiner Mulde und der Hollfelder Mulde entnehmen, bilden beide zusammen das größte Trinkwasservorkommen Nordbayerns.
Die von Fachleuten ermittelte Grundwasserneubildungsrate pro Jahr beträgt zusammen ca. 80 Mio. m³ jährlich. Der zusätzlich in den unterirdischen Hohlräumen des Jurakarstes eingelagerte volumengroße Trinkwasserstock hat ein kaum vorstellbares Ausmaß. Dieses gigantische Trinkwasservorkommen ist für ein Mehrfaches des bisherigen Versorgungsvolumens ausreichend.
Im Tiefbrunnen Bronn (Veldensteiner Mulde) steht das Grundwasser von ca. 25 bis 240 Meter unter Gelände an. Die Veldensteiner Mulde stellt einen gigantischen Wasserspeicher dar. Durch die Filterwirkung der Sande und durch die ausschließliche Waldbewirtschaftung steht hier Trinkwasser in bester Qualität und ausreichender Menge zur Verfügung.
Und mitten im Kreuzungsbereich der großen Mulden befinden sich die drei Stempfermühlquellen mit einer Schüttung von 600 bis 1000 m³ pro Sekunde und sind somit die größten Karstquellen in Nordbayern. Und dieses Wasser plätschert weiterhin ungenutzt in die Wiesent. Gößweinstein verliert und verschenkt damit viel Geld. Zwischenzeitlich hat man sich mit einem Zweitanschluss an die Wasserversorgung der Stadt Ebermannstadt gebunden, obwohl ausreichend Wasser im Untergrund von Gößweinstein zur Verfügung steht. Die Begründung, der Ort Gößweinstein liege direkt im Einzugsbereich der Quellen und diese sind, da wasserrechtlich nicht gesichert und daher nicht nutzbar, wirft Fragen auf. Denn hydrogeologisch gesehen haben die Quellen sehr gutes und hohes Potenzial, große Schüttungen und eine sehr gute Wasserqualität.
Lösbar wäre der Einsatz von technischen Schutzmaßnahmen wie die Einbindung des Quellwassers von der Stempfermühle in eine Aufbereitungsanlage. Und eine solche befindet sich bei der knapp 1,8 km entfernten Sachsenmühlquelle.
Eines kann jetzt schon vorausgesagt werden, in mittelbarer und ferner Zukunft wird man die Quellen wegen der Wasserknappheit zur Trinkwasserversorgung heranziehen müssen.
Siehe oben. Warum nicht jetzt schon darüber nachdenken?
